Resüme nach drei Monaten 9 Euro Ticket - Durchwachsen

 









Resüme nach drei Monaten 

                   9 Euro Ticket  

          Durchwachsen - eine Bilanz

Eigentlich bin ich ein kleiner Zugfan. Schon in Kindheitstagen habe ich gerne mit der alten Märklin Eisenbahn vom Opa gespielt, zusammen mit dem Papa weiter gespielt, nach dem er seinen Spaß beim weiter Ausbauen hatte. Am Ende war die Märklin Eisenbahn so groß wie eine Tischtennisplatte. 

Züge hatten mich schon immer interessiert. Die Bahn generell.  1998 hätte es mich auch fast zur Deutschen Bahn mit einem Ausbildungsplatz gezogen , als Eisenbahner im Betrieb!  Einmal einen Ice selbst fahren, das war so immer ein Traum. Heute auch noch!

 Leider hatte diese Ausbildung damals nicht ganz so geklappt.      Somit blieb ich hier, Führerschein gemacht und immer nur Auto gefahren. 

Auch wenn sich die Spritpreise immer weiter erhöht haben, ich in Spitzenzeiten schon mal 2,20 Euro für einen Liter Super E10 ausgeben musste.  Kurze Retro-Anmerkung:  als ich 1998 das erste mal getankt hatte, musste ich "nur"  DM 1,39 bezahlen, was in Euro umgerechnet um die 70 Cent gewesen waren. 

Nach dem nun alles teurer wurde, hat unsere (tolle) Bundesregierung das "9 Euro Ticket" eingeführt.

Neun Euro für 4 Wochen Bahnfahren klang wirklich gut. wenn man vergleicht, das für meine Strecke zur Arbeit (20km einfach) ca. 200 Euro im Monat zu Buche schlagen würden.

 Also hab ich mir das alles überlegt.... vom Wohnhaus zum Bahnhof sind es zehn Minuten Fußweg, vom Bahnhof zur Arbeit keine 5 Minuten. Was liegt da näher, als das Auto einfach stehen zu lassen und den Zug zu nehmen.    

Bei den Spritpreisen musste ich da nicht lange überlegen, zumal es gleichzeitig mit der Einführung des 9 Euro Tickets auch den Tankrabatt gab.   Aber wer will auch schon freiwillug für 1,80 Euro pro Liter tanken!.

Also gings am 1. Juni morgens los zum Bahnhof. Das 9 Euro Ticket easy online gekauft und in der App gespeichert, stieg ich in den Zug ein,   15 Minuten fahren, die Landschaft genießen und scho war ich auf der Arbeit.

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 Nachmittags um kurz nach halb 5 ging der Weg wieder zurück. 


Entspanntes nach Hause kommen. Ganz anders wie mit dem Auto, in dem man sich über andere Verkehrsteilnehmer aufregen muss.

Auch nicht zu voll war der Zug, abgesehen vom Feierabendverkehr auf der Schiene. Entspannt. So kanns weiter gehen die nächsten 12 Wochen.   Dann bin ich zufrieden und mein Geldbeutel wird geschont. Mir hat es echt gefallen.

Aber sollte nicht sein.  Schon in der darauf folgenden Woche fiel der Zugverkehr zwischen Philippsburg und Bruchsal  aus - Bauarbeiten!  Also wieder eine Woche mit dem Auto fahren. Wieder eine Woche tanken. Wieder stressig auf der Straße sein.

 Danach liefs wieder.  Easy, entspannt und schnell zur Arbeit und zurück.

Nunja, enstspannt dann doch nicht immer. Häuften sich doch die Verspätungen oder die Zugausfälle.

Konnte ich leicht beobachten, in der DB Navigator App.  

Zug 16:43 Uhr heute 5 Minuten später, aufgrund einer Verspätung eines vorherigen Zuges. 

2 Minuten später stand beim selben Zug - Fällt heute aus.

Ja wo isser denn hin? Erst kommt er später, was ja verschmerzbar gewesen wäre, und dann fällt er aus? 

Was ich da gar nicht verstehe, und mir auch niemand erklären konnte:  Erst ist der Zug da, und kommt später. Auf einmal ist er weg und fällt aus!  Ja wo ist denn der Zug hin? Ist der Zug von den Gleisen gesprungen und in den Wald gehoppst?  Kann doch nicht sein

logo-matten.com

Naja, wartet man halt auf den nächsten Zug. Einer wird schon kommen.

Auch noch ein Phänomen: Wenn auf der gleichen Strecke, zur gleichen Uhrzeit jeden Tag irgendwas anderes ist. So hatte ich eine komplette Woche, in der die Deutsche Bahn ihrer Kreativität an Ausreden über Zugausfälle und Verspätungen freien Lauf lies.

  • Verspätung aus vorheriger Fahrt
  • Stellwerk defekt
  • Oberleitung defekt
  • Signalreparatur
  • Fällt aus
  • Haltestellen entfallen  bis.....
  • kurzfristiger Personalausfall
  • und und und  .....
Komischerweise fiel immer der selbe Zug aus - vom Montag bis Freitag - Bruchsal Sportzentrum , 16:43 Uhr

Böse Zungen würden eher behaupten, das hier ein ganz anderes Problem vorlag und die o.g. Gründe nur vorgeschoben wurden.   #Personalnotstand

Nunja, ich möchte mich nicht zu sehr beschweren.  In zwei Monaten konnte ich meinen Geldbeutel deutlich entlasten, was die Tankstelle angeht:
 
Meine Tankausgaben im Monat Juni: € 129,55
Meine Tankausgaben im Monat Juli: € 117,74
Meine Tankausgaben im Monat August: € 86,51

Entspricht gesamt  € 333,80

In den drei Monaten vorher sahen die Beträge ganz anders aus:

Meine Tankausgaben im Monat Mai:      € 199,61
Meine Tankausgaben im Monat April:    € 212,39
Meine Tankausgaben im Monat März:    € 203 ,29

Entspricht gesamt € 615,29

Zudem, ich kam entspannter zur Arbeit, ich fuhr entspannter nach Hause, bestes Wetter konnte ich auch genießen.  Und das ein oder andere Bahnhofserlebnis gabs gratis dazu.


Wir schreiben nun Anfang September, das Neun Euro Ticket ist Geschichte. Billiger wird Bahnfahren nicht mehr. 
 
Unsere Politiker diskutieren weiterhin über eine eventuelle Nachfolge des Tickets. 
€ 29,- € 49,- € 69,- .......  oder gar € 365,- für ein Jahr...... es wird viel diskutiert aber bisher kam nichts dabei herum. 
 
Aktuell geht man davon aus, das es Anfang 2023 mit einem neuen Ticket weiter geht.  Bis dahin heisst es dann wieder für mich und Millionen anderer Arbeitnehmer:  Umsteigen auf das Auto und Spritpreise von 2 Euro plus X pro Liter in Kauf zu nehmen.


Mein Fazit:   das Neun Euro Ticket war genau das was die Politiker selbst schon gesagt haben: ein voller Erfolg.  Es wäre eine gute Sache, ein günstiges Monatsticket für jedermann anzubieten.  Selbst mit monatlich 50 Euro für Bus und Bahn wäre es erschwinglich, im Vergleich zur Tankstelle.

Eine Alternative zum Auto - dauerhaft, 12 Monate im Jahr.  Ich hoffe, das unsere Politiker ernst machen und so schnell wie möglich dieses Ticket ins Leben rufen! 


Foto´s & Text: ean


Kommentare

Anonym hat gesagt…
Gutes Ticket.... günstig sollte auf jeden Fall weiter geführt werden

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